Page 31 - Mein Leben, Ausgabe 3 2021
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                                                            Abnehmen die Blutzuckerwerte verbessert. Die Dame, die ohnehin nur kleine Mengen, diese aber mit gutem Appetit isst, verordnet sich selbst ein Sparprogramm und hungert sich einige Kilos in der Hoffnung auf Bes- serung der Blutzuckerwerte herunter. Bei der Kontrolle zeigt sich keine Verbesserung des HbA1c, dafür ist sie geschwächt und infektanfällig.
Dieses gar nicht so seltene Beispiel soll zeigen, dass Ernährungsumstellung für jeden etwas anderes bedeu- tet und nach der Feststellung des Ist-Zustandes geklärt werden muss, wohin die Reise überhaupt gehen soll. Man könnte unterscheiden in:
nmedizinische Therapieziele: z. B. Verbesserung von HbA1c, Time in Range, Blutfetten
n diätologische Therapieziele: z. B. Erhöhung der Bal- laststoffzufuhr bei gleichzeitiger Reduktion der glykä- mischen Last, Optimierung des Fettsäure-Musters
n subjektive Therapieziele: z. B. bessere Sättigung, Verbesserung von Wohlbefinden und Schlafqualität
Im Falle der Dame hätte eine diätologische Beratung auf eine genügende Zufuhr von Eiweiß und Mikronähr- stoffen fokussiert und gezeigt, wie der Blutzuckeran- stieg durch Kohlenhydrate limitiert werden kann.
Manchmal, vor allem aber bei einem unstrukturierten Essverhalten, muss es im ersten Schritt genügen, über- haupt regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen, bevor an- gegangen wird, was und wie viel auf den Teller und ins Glas kommt. Ernährungsumstellung ist also ein Pro- zess, der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt. Unser Gehirn braucht mindestens einige Wochen, um neu erlernte Gewohnheiten zu automatisieren. Beim Ausprobieren neuer Speisen und Geschmacksrichtun- gen spielt die Einstellung eine große Rolle.
Wer glaubt, dass ein Burger aus Getreide und Gemü- se niemals schmecken kann, dessen Vorurteil wird be- stätigt werden. Ein wenig Offenheit und Humor, aber auch die nüchterne Abwägung (Ernährungsumstellung versus mögliche Spätschäden) helfen, sich an neue Ge- wohnheiten heranzutasten. Das Gute daran: Es gibt kein „Erlaubt/Verboten“ oder ein „Nie mehr“. Die mo- derne Diabetesernährung ist ein „Viel mehr“ an Gemü- se, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide und etwas Obst. Gelegentlich hat dann auch eine Leberkäsesemmel Platz – wenn man sie überhaupt noch möchte.
Mag.a Petra Wohlfahrtstätter
avomed – Arbeitskreis für Vorsorgemedi- zin und Gesundheitsförderung in Tirol www.avomed.at
KÜRBISKERN-
  HIRSE-BURGER
n 1 Tasse kleinkörnige Hirse n 1 Karotte
n 2 Tassen Wasser n 250 g Topfen
n Salz, Pfeffer
Zubereitung
n 1 Ei
n 1⁄2 Karfiolkopf
n gemahlene Kürbiskerne
Die Hirse kurz in kochendes Wasser geben, abseihen und abspülen (so wird sie nicht bitter) und anschließend mit 2 Tassen Wasser einmal aufkochen und auf kleiner Flamme ausquellen lassen. Erst jetzt leicht salzen.
Karfiol grob hacken, Karotte in kleine Würfel schneiden und kernig kochen. Ausgekühlte Hirse mit Topfen, Ei, Gewürzen und ausgekühltem Gemüse abmengen. Bur- ger formen, beidseitig in den gemahlenen Kürbiskernen wenden, leicht andrücken, auf Backpapier bei 180 Grad
im Ofen knusprig backen. Mit großem Salat, gutem Pflanzenöl und Joghurt-Knoblauch-Sauce
servieren.
                      zuckersuss
aber trotzdem
ohne zucker!
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