Freiräume für herausragende Forschung

Wissenschaft für und mit der Gesellschaft. Das ist das Ziel der drei neuen Ludwig Boltzmann Institute (LBI), die heute erstmals im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und LBG-Präsidentin Freyja-Maria Smolle-Jüttner vorgestellt wurden. Die von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) neu gegründeten Forschungseinrichtungen bieten Wissenschafter:innen künftig den nötigen Freiraum für herausragende Forschung in den Bereichen Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge, Nanovesikuläre Präzisionsmedizin sowie Netzwerkmedizin.


„Die Gründung der drei neuen Ludwig Boltzmann Institute ist ein weiterer bedeutender Schritt für die Gesundheitsforschung in Österreich und verdeutlicht das Engagement der Ludwig Boltzmann Gesellschaft in diesem Bereich“, so Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung. „Die neuen Institute werden maßgeblich zur Entwicklung innovativer Therapien für die komplexen Herausforderungen der modernen Medizin beitragen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.“


Die Arbeit in den Ludwig Boltzmann Instituten erfolgt in einer Partnerschaft zwischen forschungs- und anwendungsorientierten Organisationen. Das Konsortium besteht aus einer Host-Institution (dies können Universitäten, Privatuniversitäten, außeruniversitäre Forschungsorganisationen etc. sein), Partnerorganisationen und Netzwerkpartnern. Das Budget der neuen LBI beträgt maximal 1,5 Millionen Euro pro Jahr, welches zu 80 Prozent von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und zu 20 Prozent von den Partnerorganisationen finanziert wird. Die Institute werden innerhalb einer Host-Institution eingerichtet und von der LBG verwaltet. Die Laufzeit ist auf sieben Jahre angelegt, mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere drei Jahre.


Die neuen Ludwig Boltzmann Institute werden nach dem Motto „People, not Projects“ gegründet, um herausragenden WissenschafterInnen finanzielle und organisatorische Freiräume für Leistungen auf höchstem Niveau zu bieten. „International anerkannte und hochqualifizierte Forschende werden in den nächsten Jahren wichtige Impulse zur wissenschaftlichen Erkenntnis und zur Entwicklung neuer Therapien setzen und so einen entscheidenden Beitrag für eine gesunde Gesellschaft leisten“, so LBG-Präsidentin Freyja-Maria Smolle-Jüttner. „Mit den neuen Ludwig Boltzmann Instituten schaffen wir einen intensiven Brückenschlag von exzellenter Grundlagenforschung hin zur angewandten Praxis.“


Health Science: wissenschaftliche Auseinandersetzung für eine gesunde Gesellschaft


Health Sciences ist die übergeordnete Bezeichnung aller mit Gesundheit befassten Disziplinen und in der Interpretation der LBG breit ausgerichtet: Die Gesundheitswissenschaften umfassen das Spektrum von der medizinischen Forschung über Gesundheitssystemforschung und Grundlagenforschung bis hin zur Umsetzung.


Nach einer umfassenden internationalen Ausschreibung wurden die drei neuen Ludwig Boltzmann Institute ausgewählt, die künftig im Bereich Health Science exzellente Forschung für die Gesundheit der Menschen vorantreiben werden. Im Fokus der Forschungsarbeiten aller LBI steht die wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen und Fragestellungen.


Die drei neuen Ludwig Boltzmann Institute im Überblick:


LBI für Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge an der Medizinischen Universität Wien: Vertrauen in die Wissenschaft


Mit dem LBI für Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge (Science Outreach and Pandemic Preparedness – LBI-SOAP) gelang es der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, einen international renommierten Wissenschaftler zurück nach Österreich zu holen. Unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Florian Krammer wird sich das LBI-SOAP auf die Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Vorbereitung auf potenzielle Pandemien konzentrieren. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über aktuelle Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Gesundheit aufzuklären und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern. Damit verbunden ist das Ziel, das Vertrauen in und die positive Einstellung zur Wissenschaft zu steigern.


Das LBI-SOAP ist an der Medizinischen Universität Wien angesiedelt und wird Projekte in Kollaboration mit zwei Partnerorganisationen durchführen: mit der Stadt Wien und der Gesundheit Österreich GmbH sowie den drei Netzwerkpartnern Citizen Science Network Austria, Open Science und der Universität Wien.

soap.lbg.ac.at


LBI für Nanovesikuläre Präzisionsmedizin an der Paris Lodron Universität Salzburg: personalisierte Therapien für komplexe Krankheiten


Mit der ansteigenden Lebenserwartung der Weltbevölkerung wächst auch die Häufigkeit an chronischen Erkrankungen und damit der Bedarf an effektiven, zielgerichteten und vor allem gut verträglichen Therapiemöglichkeiten. Viele Erkrankungen, vor allem im zunehmenden Lebensalter, sind derzeit mit traditionellen Wirkstoffprinzipien immer noch unzureichend behandelbar.


Das Ludwig Boltzmann Institut für Nanovesikuläre Präzisionsmedizin (LBI-NVPM) verfolgt die Mission, völlig neuartige Therapien zu entwickeln, die ein körpereigenes zelluläres Kommunikations- und Transportsystem im Nanomasstab ausnutzen und dabei hocheffektive, schonende und zielgerichtete Behandlungsstrategien ermöglichen. In enger und interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen biomedizinischer Forschung und internationalen PartnerInnen aus der Klinik und unter Einbindung von Expert:innen aus der Pharma- und Lebensmittelindustrie, regulatorischen Behörden, Patientenorganisationen, Ärzt:innen und medizinischem Pflegepersonal sowie betroffenen Zielgruppen aus der Bevölkerung wird dabei an Lösungen für den gesamten Prozess von der Herstellung bis hin zur Zulassung, Anwendung und breiten Öffentlichkeitsakzeptanz geforscht, um die Entwicklung von nanovesikulären Präzisionstherapien zu beschleunigen und bestmöglich zum Einsatz zu bringen. Das LBI-NVPM ist an der Paris Lodron Universität Salzburg angesiedelt und wird von Univ.-Prof. Dr. Nicole Meisner-Kober geleitet.

nvpm.lbg.ac.at


LBI für Netzwerkmedizin an der Universität Wien: neue Ansätze für personalisierte Diagnose und Behandlung


Der menschliche Körper besteht aus einer großen Vielfalt von Bauteilen, die auf verschiedenen Ebenen wechselwirken: Von Proteinen, die innerhalb der Zelle miteinander interagieren, bis hin zu Organen, die untereinander kommunizieren. Das Ludwig Boltzmann Institut für Netzwerkmedizin (LBI-NetMed) sucht nach neuen Ansätzen, die Architektur dieses hochkomplexen Netzwerks zu entschlüsseln, um besser zu verstehen, wie Störungen in diesem System Erkrankungen verursachen. Ziel der Grundlagenforschung am LBI-NetMed ist die praktische Anwendung in der Medizin. So sollen grundlegende Erkenntnisse über die molekularen Netzwerke im menschlichen Körper ganz neue Ansätze liefern, um Diagnose, Behandlung und Prävention verschiedenster Erkrankungen präziser auf individuelle Patient:innen zuschneiden zu können.


Das neue LBI leistet damit einen wichtigen Beitrag – nicht nur zum grundlegenden Verständnis des menschlichen Körpers und seiner Erkrankungen, sondern auch zur Verbesserung der Patient:innenversorgung weltweit. Geleitet wird das LBI-NetMed von Univ.-Prof. Dr. Jörg Menche an der Universität Wien.


netmed.lbg.ac.at


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