Diabetes im hohen Lebensalter

Die Anzahl der betagten und hochbetagten Menschen mit Diabetes wird in Zukunft weiter steigen. Ältere Menschen mit Diabetes sind aufgrund ihres Alters und bei gleichzeitigem Auftreten mehrerer chronischer Krankheiten in ihrer Leistungsfähigkeit häufig eingeschränkt. Demzufolge erscheint es nachvollziehbar, dass die Therapie und die Therapieziele des Diabetes Typ 2 für fast 100-jährige Diabetiker anders gewählt werden müssen als für die Gruppe der 50- bis 60-Jährigen. 


Im Alter kommen oft mehrere gesundheitliche Probleme zusammen


Die medikamentöse Therapie bei älteren Diabetikern birgt einige Risiken und Besonderheiten, allen voran das Risiko von Hypoglykämien bei zu starker Blutzuckersenkung. Denn mit sinkendem Blutzuckerspiegel steigt die Sturzgefahr. Vor allem dann, wenn die Warnzeichen einer Hypoglykämie, wie Zittern oder Schwindel, nicht richtig interpretiert und fälschlich auf das Alter geschoben werden. Eine zusätzliche Schwierigkeit im höheren Lebensalter stellt die Polypharmazie dar, also die gleichzeitige Einnahme von mehr als 5 Medikamenten. Die Vielzahl der verordneten Medikamente, wechselnde Namen der Präparate und deren komplexe Einnahmeverordnungen sind oft bedeutsame Hürden für betagte Menschen. Im Alter erhöht sich zudem die Empfindlichkeit für Neben- und Wechselwirkungen. Die große Anzahl unterschiedlicher Medikamente und unüberschaubare Wechselwirkungen führen häufig zum selbständigen Absetzen einer Medikation.


Insulin kann Gebrechlichkeit verbessern


Wenn durch Ernährung, Bewegung und orale Antidiabetika die individuellen Therapieziele nicht mehr erreicht werden, wird in der Regel mit einer Insulintherapie begonnen. Der Start einer Insulintherapie kann zu einer erheblichen Besserung der Lebensqualität führen, da durch diese eine anabole Stoffwechselsituation erzielt wird. Insulin hilft gegen Gebrechlichkeit (Frailty), indem sich eine Verbesserung von Kraft, Mobilität und teilweise sogar der Kognition erreichen lässt. Die Umstellung von beispielsweise Metformin (Gewichtsabnahme) auf Insulin (anabole Effekte) kann bei einem im Alter auftretenden übermäßigen Verlust an Muskelmasse (Sarkopenie) und/oder Mangelernährung (Malnutrition) durchaus sinnvoll sein.


Trotz der genannten positiven Effekte gibt es bei einer Insulintherapie doch einige Herausforderungen zu meistern. Fehlermöglichkeiten ergeben sich beispielsweise durch eine eingeschränkte Fingermotorik, eine falsch eingestellte Insulindosis, eine eingeschränkte Sehfähigkeit oder durch Ängste bei der Selbstinjektion. Andere Fehlerquellen, welche ebenso bei jüngeren Diabetikerinnen und Diabetikern auftreten können, sind das Auslassen der Mahlzeit, Vergessen der Insulininjektion oder die doppelte Insulingabe, weiters unzureichendes Mischen des Insulins, kein Nadelwechsel und vieles andere mehr. 


Je nach Fähigkeiten und Defiziten älterer Menschen soll eine einfache Form der Insulintherapie gewählt werden, wie beispielsweise die basal unterstützte orale Therapie (BOT) oder eine konventionelle Insulintherapie (KIT), damit Unterzuckerungen möglichst vermieden werden können.


Die wichtigsten Therapieziele bei betagten und hochbetagten Diabetikern sind der Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität.


Diese werden unter anderem durch eine möglichst lange selbständig durchgeführte Therapie erreicht, denn Selbstbestimmung und Lebensqualität tragen maßgeblich dazu bei, in Würde altern zu können.

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