Wund- und Hautpflege

Die Haut ist unser größtes Organ und erfüllt viele lebenswichtige und psychosoziale Aufgaben. Von der Geburt bis zum Lebensende durchläuft sie Wachstums-, Reifungs- sowie Alterungsprozesse, und ihre Struktur und Funktion verändern sich fortwährend.


Die unmittelbar eine chronische Wunde umgebende Haut ist besonderen Stressoren ausgesetzt. Abhängig von der Ursache der Wundheilungsstörung, dem Alter des Patienten und bestehenden Komorbiditäten muss von einer verminderten Kompensationsfähigkeit der periläsionalen Hautareale, häufig sogar des gesamten Hautorgans ausgegangen werden.


Das Erscheinungsbild der Haut gibt wesentliche Hinweise auf den Ernährungs- und Flüssigkeitszustand und ist zudem Indikator für diverse Grunderkrankungen. Für den Patienten bedeuten Störungen der Hautintegrität oft unangenehmen Juckreiz, Schmerzen und Spannungsgefühle. Dies stellt eine psychische und physische Belastung dar, die im Verlauf zu Einschränkungen der Lebensqualität führen. Die Haut verändert sich mit zunehmendem Alter. Sie atrophiert, und insbesondere das subkutane Fettgewebe und die Epithelschicht werden dünner. Dadurch nimmt die Druck- und Zugfestigkeit der Haut ab. Dies bedeutet, dass sich der Hautturgor mindert und die Wasserspeicherkapazität abnimmt. Die Kollagenbildung reduziert sich, es kommt zu einer vermehrten Faltenbildung, und die Pigmentierung der Haut ändert sich (Altersflecken).


Die Reduktion der Schweiß- und Talgproduktion führt zur Einschränkung der Wirksamkeit des Säureschutzmantels. Insgesamt ist die ältere Haut eher dünn, trocken und unelastisch. Daraus resultieren ein erhöhtes Verletzungsrisiko und eine langsamere Wundheilung.


Die sogenannte epidermale Barriere ist die oberste Schicht der Haut. Sie verhindert den Wasserverlust und dient als Schutz gegen äußere Belastung. Weiters reguliert sie den pH-Wert der Haut. Eine Störung der epidermalen Barriere macht die Haut anfälliger für Bakterien, Viren, Toxine und Umweltfaktoren. Die Haut präsentiert sich durch Trockenheit und Rötung – es kann zu Allergien, Reizungen und beschleunigter Hautalterung kommen.


Hautveränderungen in der Umgebung von Wunden stellen eine häufig auftretende multidisziplinäre Herausforderung dar. Tabelle 1 gibt einen Überblick möglicher Probleme.


Schutz- und Pflegemaßnahmen zum Erhalt der epidermalen Barrierefunktion


Im Vordergrund steht die Vermeidung von Schäden im Bereich des Wundrandes sowie der Umgebungshaut. Ein gutes Exsudatmanagement, die Reduktion von Ödemen und die Verbesserung des venösen Abflusses sind anzustreben. Das Exsudatmanagement orientiert sich an der vorhandenen Sekretion – zu viel muss aufgefangen werden. Ziel bleibt die Aufrechterhaltung eines feuchten Wundmilieus.


Entsprechend dem aktuellen Expertenstandard kann zwischen Maßnahmen zur Hautreinigung und Hautpflege unterschieden werden. Die Hautreinigung bezieht sich darauf, unerwünschte Substanzen (z. B. Staub, Schweiß, organisches Material etc.) von der Haut zu entfernen.


Zur Prävention und zum Erhalt der Hautintegrität wird empfohlen:

  • Verzicht auf Vollbäder bzw. diese zeitlich limitieren (mit nicht zu heißem Wasser) – besser lauwarm duschen als baden
  • pH-neutrale bis saure Hautmittel verwenden (pH-Wert < 7)
  • Verzicht auf alkalische Seifen
  • Die Haut durch Abtupfen und nicht durch Reiben abtrocknen, dabei besonderes Augenmerk auf große Hautfalten und Zehenzwischenräume legen.


Manche Menschen benötigen, z. B. aufgrund von Inkontinenz oder starkem Schwitzen, sehr häufig eine Hautreinigung. Hier kann die Haut alternativ auch mit Wasch- bzw. Reinigungstüchern (Verzicht auf Wasser) gereinigt werden.


Welche Hautpflegeprodukteigenschaften sind wichtig?


Für die Auswahl von Hautpflegeprodukten gilt die Faustregel: „feucht auf feucht und fett auf trocken“.


Die gesunde Haut ist leicht sauer (pH-Wert 5,5). Hautprodukte mit einem pH-Wert in diesem Bereich werden als „hautneutral“ bezeichnet. Oft ist der pH-Wert auf Hautreinigungsprodukten angegeben.


Bezeichnungen wie lipophil („fettliebend“, d. h. in Fett löslich) oder hydrophil („wasserliebend“, d. h. in Wasser löslich) sind auf Hautpflegeprodukten meist nicht zu finden. Hier helfen allgemeine Hinweise des Herstellers. Bezeichnungen wie „Fettsalbe“ oder „Wasser-in-Öl-Gemisch“ deuten auf lipophile Produkte hin, während die Bezeichnung „Öl-in-Wasser-Produkt“ auf hydrophile Hautmittel hinweist. Lipophile Hautmittel eignen sich für trockene Haut, hydrophile Hautmittel eignen sich für normale, feuchte sowie fettige Haut.


Die Viskosität beschreibt die Fließfähigkeit eines Produktes. Bei großflächiger Anwendung eignen sich eher dünnflüssige Hautmittel (niedrige Viskosität = Lotion), bei kleineren Hautflächen dickflüssige (hohe Viskosität = Creme, Salbe). Bei Hautrisiken und Hautproblemen wird empfohlen, mindestens einmal täglich nach der Reinigung lipophile Hautmittel zum Verbleib auf der Haut aufzutragen.

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