Gefahr durch Resistenzen bei Antibiotika

Antibiotika sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung weltweit. Antimikrobielle Resistenzen (AMR) gefährden die Antibiotikawirkung jedoch zunehmend. Wie ernst die Situation ist, zeigen Zahlen jüngster Studien. Demnach könnten weltweit bis zu zehn Millionen Menschen im Jahr 2050 aufgrund von Antibiotikaresistenzen sterben. Im Vergleich dazu werden acht Millionen Krebstote und eine Million Tote im Straßenverkehr prognostiziert.


Noch Ende der 1960er-Jahre waren Experten der Meinung, dass die Menschheit durch Antibiotika den Krieg gegen Infektionen gewonnen hätte. Dies war jedoch ein Irrtum. „Wir haben heute ein großes Problem durch sogenannte multiresistente gramnegative (MRGN-)Bakterien“, so Florian Thalhammer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin bei den PRAEVENIRE-Gesundheitsgesprächen 2022 in Alpbach.


MRGN-Bakterien sind resistent, also unempfindlich, gegen häufig eingesetzte Antibiotika. Die Resistenzen entstehen, wenn Antibiotika nicht richtig (z. B. zu häufig, zu kurz oder zu niedrig dosiert) eingesetzt werden. 


Bezüglich der richtigen Anwendung von Antibiotika herrscht leider ein weit verbreitetes Unwissen. So wissen viele Menschen nicht, dass Antibiotika nicht gegen durch Viren verursachte Erkrankungen wirken, z. B. bei den meisten Erkältungskrankheiten wirkungslos sind.


Thalhammer plädiert für den rationalen und verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika. Nötig sind der Nachweis einer (bakteriellen) Infektion, die Wahl des geeigneten Antibiotikums, die richtige Dosierung und Anpassung der Therapiedauer.


Dringend benötigt werden neue Antibiotika mit neuen Wirkmechanismen und Anreize für die Forschung, diese zu entwickeln.


Gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, habe sich gezeigt, dass auf dem Weg zu Innovationen im Zusammenspiel von Forschung und Produktion enorme Kraft liege. Die Expertenrunde der Gesundheitsgespräche in Alpbach appellierte an die Verantwortungsträger auf EU-Ebene, sich dem Thema Pharmainnovation stärker denn je zu widmen.


PRAEVENIRE-Gesundheitsgespräche Alpbach 2022

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