Das trockene Auge

Unsere Augen leisten tagein, tagaus Gewaltiges, um uns mit Informationen zu versorgen, Unfälle zu verhindern und Freude zu bereiten.


Damit dies auch lange so bleibt, sollten wir besonders als Diabetiker in Zeiten von Bildschirmarbeit und Mobiltelefonkonsum einiges beachten.


Der gesunde Tränenfilm besteht aus einer wässrigen Schicht, in der hunderte Proteine (z. B. Immunglobuline zur Infektionsabwehr), Spurenelemente, Salze, Zucker und Vitamine gelöst sind. Die große Tränendrüse am Oberlid unter der Augenbraue filtert diese Stoffe aus dem Blut:

  • aus einer dünnen Lipidschicht an der Oberfläche, die von den Meibomschen Drüsen am oberen und unteren Lidrand gebildet wird. Diese verhindert die zu rasche Verdunstung der Tränen.
  • aus einer Muzinschicht (mucus, lat. für Schleim), die von den Becherzellen der Bindehaut gebildet wird und mit deren Hilfe die Tränen an der Bindehaut und Hornhaut haften.


Wenn der Tränenfilm die Augenoberfläche nicht ausreichend benetzt, leiden wir am Siccasyndrom.

Symptome sind Fremdkörpergefühl, Brennen, Stechen, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen, aber auch Tränen – besonders bei Arbeiten in klimatisierten Räumen und bei Computerarbeit (im Engl. „office-eye syndrome“, ausgelöst durch eine verminderte Blinkfrequenz).


Beim Siccasyndrom können Tränen

  • zu wenig produziert werden.
  • zu rasch verdunsten 
    (z. B. bei Schilddrüsenerkrankungen).
  • bei einem instabilen Tränenfilm eine Benetzungsstörung verursachen. Diese ist oft mit einem vermehrten Tränenträufeln (bei Diabetes) verbunden.

Anfangs treten diskrete Rötungen, zarte schäumende Tränen mit weißlichen Ablagerungen an den Lidrändern und in weiterer Folge Entzündungen der Bindehaut und der Hornhaut auf.


Ursachen: 


In der kalten Jahreszeit wird unser Tränenfilm beim Wechsel zwischen oft stark beheizten Räumen und kalter Außentemperatur, aber auch bei starkem Pollenflug (mit und ohne Allergie!), bei hoher Feinstaubbelastung und erhöhtem bodennahem Ozin, durch die vermehrte UV-Einstrahlung im Sommer (Ozonloch), stark beansprucht.


Im Alter kann es zu einem Nachlassen der Tränenproduktion kommen. Lidfehlstellungen wie Entropium (Einwärtsrollen) oder Ektropium (Auswärtsrollen) sowie Abflussstörungen der Tränenwege treten vermehrt auf.


Frauen sind bereits in jüngeren Jahren öfter betroffen. Eine hohe Konzentration von Östrogenen (Antibabypille, Schwangerschaft, Menopause, Hormontherapie) wird dafür verantwortlich gemacht.


Bei Schilddrüsenerkrankungen verursacht der Exoph-thalmus – das Hervortreten der Augen – eine vermehrte Verdunstung der Tränen und oft auch Probleme beim Lidschluss.


Bei Diabetes mellitus können durch eine Neuropathie die Hornhautnerven geschädigt werden, sodass die Tränenproduktion bei Irritation zu spät einsetzt.


Viele Medikamente bewirken eine Veränderung des Tränenfilms.


Konservierungshältige Arzneimittel (Augentropfen) können vor allem beim Glaukom zu einer Siccasymptomatik führen.


Antidepressiva sowie Medikamente gegen Bluthochdruck (häufig bei Diabetes-Typ-2-Therapie eingesetzt) sowie β-Blocker, Reserpin oder Thiaziddiuretika können die ausreichende Versorgung mit Tränenflüssigkeit reduzieren.


Besondere Vorsicht ist bei retinoidhältigen Aknemitteln geboten; aber auch Hausmittel wie Kamillentee bewirken unter Umständen schwere Allergien und trockene Augen.


Eine nichtkorrigierte Fehlsichtigkeit verursacht eine vermehrte Anstrengung beim Schauen. Zukneifen, Starren oder ein verminderter entspannter Blinzelreflex, welche wiederum das trockene Auge begünstigen können, sind die Folge.


Therapieformen


Tränenersatzmittel sollten gut verträglich sein, eine hohe Wasserbindungsfähigkeit haben, lange am Auge verweilen, keine Allergien verursachen, pH-neutral sein und möglichst keine Konservierungsmittel enthalten.


Hyaluronsäure ist ein Polysaccharid (langkettiges Zuckermolekül). Sie erfüllt die meisten dieser Eigenschaften und kommt im menschlichen Körper als Hyaluronat physiologisch vor. Je nach Konzentration wird sie in Tropfen oder in Gelform verabreicht. Es gibt viele Präparate: in Einzeldosen, Mehrdosissystemen sowie mit und ohne Konservierungsmittel.


Lipidhältige Tränenersatzmittel sind ebenfalls wichtig, da oft die Fettschicht als oberste Schicht des Tränenfilms vor allem bei Dysfunktion der Meibom-Drüsen des Lidrandes gestört ist.


Vitamin A fördert die Wundheilung und unterstützt die Becherzellen, die für die Muzinbildung und damit Schutzwirkung verantwortlich sind. Als Salbe oder Gel vor dem Schlafengehen stört die ölige Konsistenz das Sehen kaum.


Bedenken Sie, jetzt, zu Beginn des Herbstes, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, wenn Ihre Augen zu Trockenheit neigen oder Sie bereits das Siccasyndrom entwickelt haben. Die trockene Luft in geheizter Umgebung und die stärkeren Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen verstärken bei Diabetikern die Anfälligkeit für Probleme mit den Augen.

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