5 Top-Nahrungsmittel bei Diabetes

So empfahl es in der Antike bereits Hippokrates. Wer rechtzeitig auf Lebensmittel setzt, die den Blutzuckerspiegel kaum oder nur wenig erhöhen, kann viele Pillen bzw. Insulineinheiten einsparen. Im Idealfall kann die richtige Ernährung einen Typ-2-Diabetes sogar in die Remission bringen, das heißt, diese Form des Diabetes verschwindet wieder. Eine Gewichtsabnahme ist hierbei unerlässlich. Allerdings muss niemand schlank werden. Nein, ca. 10 Prozent des Ausgangsgewichtes zu reduzieren führte in einer englischen Studie dazu, dass mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten nach einem Jahr Typ-2-Diabetes-frei waren – ganz ohne Medikamente. Wer nun denkt, der Diabetes sei somit für immer geheilt, irrt, denn mit jedem Kilo, das wieder zugenommen wird, wird auch der Diabetes wieder „anklopfen“. 


Was also sollen Menschen 
mit Typ-2-Diabetes essen?


Hülsenfrüchte

 

Früher wurden Bohnen, Linsen und Co als „BE“ berechnet, da sie ja Stärke enthalten und diese bekanntlich immer zu Glukose verdaut wird. Was damals nicht bekannt war, ist die Tatsache, dass es sich hierbei größtenteils um resistente Stärke handelt. Diese kann von unserem Verdauungssystem nicht zu Traubenzucker abgebaut werden, sondern wird im Dickdarm unter Gasbildung vergoren – „jedes Böhnchen ein Tönchen“. 


Gemüse und Obst 


Ein höherer Gemüse- und Salatkonsum, geht mit einer deutlich reduzierten Wahrscheinlichkeit für Typ-2-Diabetes einher. Hierbei schneidet grünes Blatt- sowie Wurzelgemüse wesentlich günstiger ab als Obst. Bei den Früchten sind es vor allem die Beeren, die kaum Auswirkungen auf den Blutzucker zeigen. Eine vegetarische Ernährung mit gesundheitsfördernden pflanzlichen Lebensmitteln könne das Diabetes-Risiko um bis zu 20 % reduzieren, dies zeigten große Studien auf.


Nüsse 


Ein Schutz für unser Herz-Kreislauf-System durch Nüsse konnte in zahlreichen Untersuchungen bestätigt werden. Trotz des hohen Kalorien- und Fettgehaltes wurde auch bei regelmäßigem Verzehr keine gewichtserhöhende Wirkung nachgewiesen. Hierbei sollte erwähnt werden, dass ungesunde Snacks, wie beispielsweise Chips, im Gegenzug reduziert wurden. Täglich 50 g Nüsse statt tierisches Fett (z. B. aus Wurst) oder Kohlenhydrate (z. . aus Mehl) wirken sich günstig auf unsere Gesundheit aus.


Schokolade 


Moderater Schokoladengenuss mit höherem Kakao Anteil (ca. > 80 %) könnte sogar günstige Auswirkungen auf das Diabetes-Risiko haben. Enthält die Schokolade bereits 80 % Kakao, so ist für Zucker nicht mehr allzu viel Platz. Häufig liegt dann der Anteil zwischen 10 bis 20 %. Zudem liefert diese einen intensiveren Schoko-
Geschmack, daher wird auch weniger davon gegessen.


Kaffee 


Es besteht seit längerem der Beweis, dass sich Kaffee günstig auf Insulinresistenz und Diabetes auswirkt. Zahlreiche Studien zeigten auf, dass bis zu 6 Tassen Kaffee pro Tag die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken senke. Vor allem die Bitterstoffe 
im Kaffee – ebenso wie in der dunklen Schokolade – wirken schützend. Am besten den Kaffee weder mit Zucker noch mit Süßstoff süßen und das Stück Kuchen dazu sollte – so wie früher – dem Sonntag vorbehalten bleiben.


Grundlegend gilt:


Je mehr Kohlenhydrate Menschen mit Diabetes essen und trinken, umso größer ist der Verbrauch blutzuckersenkender Medikamente. Kommt bei ohnehin insulinresistenten Menschen darüber hinaus auch noch Insulin zum Einsatz, so wird die Blutglukose nicht einfach weggespritzt, sondern „umgespritzt“ zu Fett! Dies passiert in unserer Leber, hierbei verfettet diese nicht nur selbst, sondern auch ihre Nachbarin, die Bauchspeicheldrüse, und das Gewicht geht rauf statt runter.  


Größere Mengen Kohlenhydrate zu essen ist dann unproblematisch, wenn diese durch Muskelarbeit wieder „verbrannt“ werden. Dies ist in unserer bewegungsarmen Zeit oft nicht mehr der Fall. Ferner ist häufig zu lesen, Menschen mit Diabetes bräuchten keine besonderen Ernährungsempfehlungen, sondern sollten essen wie Gesunde. Dem widersprechen die neuen Behandlungsleitlinien. Ebenso wie beispielsweise bei einer Zöliakie die Ernährungstherapie die wichtigste Behandlungsstrategie darstellt, gilt dies auch bei einer Typ-2-Diabetes Erkrankung. 

Dr. Schelkshorn

Prim. Dr. Christian Schelkshorn

seit 40 Jahren Typ-1-Betroffener 
seit 24 Jahren Internist und Diabetologe

Auch oft gelesen:

Artikel teilen

Mein Leben plus

Verpassen Sie nichts. Melden Sie sich noch heute zu unserem Newsletter an!