Fit bleiben trotz Lockdown

Viele Menschen klagten darüber, und Ärzte berichteten aus ihren Ordinationen ebenso: Der erste Lockdown im Frühling 2020 führte bei vielen von uns zu einer markanten Gewichtszunahme! Während der Frühling üblicherweise die optimale Zeit für eine Reduktion des Bäuchleins ist, wuchs eben jener im heurigen Jahr bei so manchem an. Warum das so war und was wir dagegen tun können, besprechen wir in diesem Beitrag.


Warum nahmen viele Menschen im Frühling 2020 zu?

 

So individuell der Mensch ist, so unterschiedlich können auch die Gründe sein, wieso in einem bestimmten Zeitabschnitt eine Veränderung beim Gewicht registriert werden kann. Jedoch lässt sich über das Jahr häufig ein wellenartiger Verlauf wahrnehmen – mit einer Abnahme beginnend im Frühling und einer tendenziellen Zunahme ab Herbst. Rund um die Weihnachtszeit wundert es selten, wenn der Zeiger der Waage weiter als üblich ausschlägt: Kekse, opulente Mahlzeiten und das Sitzen in den warmen Stuben schlagen sich nun einmal nieder. In der Ausnahmesituation des coronabedingten Lockdowns wurde jedoch auch der Frühling zu einer in der Regel unüblichen „Gewichtsfalle“!


Die Reduktion des öffentlichen und sozialen Lebens zur Verhinderung der allzu schnellen Ausbreitung des Coronavirus war wichtig (Stichwort: „Flatten the Curve“), jedoch lässt es sich doch nicht leugnen, dass es auch negative Auswirkungen gab. Dazu zählt ohne Frage eine ungewollte Gewichtszunahme, insbesondere bei Diabetespatienten. Sich dem Normal- oder gar Idealgewicht zu nähern ist ein effektiver Weg, seine Blutzuckereinstellung zu verbessern – mitunter spricht man von messbaren Folgen je 5 Kilogramm Körpergewicht, die man nicht länger mit sich schleppt. 

 

Doch plötzlich: entsprechende Verordnungen, teilweise auch akute Angst oder die Zukunft betreffende Sorge, Homeoffice statt Büro, Kurzarbeit statt vollen 8 Stunden schweißtreibender Arbeit. Die Liste der Veränderungen, die uns aus dem gewohnten Alltag rissen, ließe sich noch verlängern. Wovon waren Sie betroffen? Gab es vielleicht plötzlich mehr zu essen als vorher? Viele berichteten in Internetpostings, in Blogs oder in Gesprächen, dass sie nun Zeit hätten, um zu kochen. Dass hier immer auf eine ausgewogene Zusammensetzung geachtet wurde oder gar Kalorien gezählt wurden, darf angezweifelt werden. Der Genuss war wichtig und hatte auch seine Berechtigung. Oft wurde das gemeinsame Kochen von Paaren oder mit den Kindern auch als Gelegenheit zelebriert, die sich im Alltag mit Arbeit der Eltern bei den meisten Familien nur zu selten ergibt. Wenn man schon nicht wusste, wie die Welt in einer Woche aussieht, so war man wenigstens im Kreise seiner Liebsten – mit prall gefülltem Bauch. Gut essen ist wichtig, es ist nicht nur bloße „Nahrungsaufnahme“, sondern erfüllt auch einen sozialen Zweck. Das (gemeinsame) Zubereiten der Speisen kann ein bedeutender Teil der sinnlichen Erfahrung „Essen“ sein. Es gilt aber nicht den Überblick zu verlieren, was und wie viel wir verspeisen, zumal es oftmals in den Frühlingsmonaten 2020 auch an der Bewegung haperte …

 

Wir hatten unsere täglichen Wege zu erledigen; wenigstens zum Teil zu Fuß, vielleicht sogar per Rad. Wir bewältigten Treppen im Bürogebäude oder Shoppingmärsche durch die Innenstadt und bemühten uns, unsere empfohlenen Bewegungseinheiten (Nordic Walking, zügiges Spazierengehen etc.) umzusetzen. Doch dann wurde die Stopptaste gedrückt. Die täglichen Wege entfielen, manche wagten sich kaum noch vor die Haustüre, und die so wichtigen Selbsthilfegruppen, in denen gemeinsam und sich gegenseitig motivierend Bewegung mit Freude betrieben wurde, durften sich nicht mehr zusammenfinden. Viele fühlten sich eingesperrt und allein. So ersetzte ohne Frage oft die Fernsehbedienung in der Hand die Nordic-Walking-Stöcke, während die andere Hand nicht nach dem gesunden einheimischen Apfel griff, sondern in die Chipstüte. Eine Kombination aus zu wenig Bewegung und zu viel und falschem Essen setzte ein – bis sich die Hosen ohne Einziehen des Bauches nicht mehr schließen ließen.

 


Erfahrung macht klug – und wir machen es jetzt besser!

 

Wir befinden uns im November 2020 im zweiten Lockdown. Und wir wissen nicht, ob weitere nötig sein werden. Das ist aber mitnichten ein Grund, um zu verzagen oder dem Bauch kampflos beim Wachsen zuzusehen. Packen wir es an: Lernen wir aus den Erfahrungen im Frühling, und machen wir es jetzt besser! Nützen wir den anstehenden Zauber der (Vor-)Weihnachtszeit auch als Zauber, der jedem Neubeginn innewohnt! Sie kochen ein aufwändiges Menü, allein oder mit ihrem Partner oder ihren Kindern? Wunderbar! Behalten Sie dabei die Nährstoffzusammensetzung und die Gesamtkalorien im Auge, und genießen Sie diesmal ohne Reue! 

 

Sie sind in puncto Fitness ordentlich zurückgefallen? Spüren Sie ihn auch in diesem Hinblick: den Zauber des Neubeginns! Starten Sie durch, und gehen Sie an die frische Luft! Unser Körper braucht Bewegung an der frischen Luft, und ohne Frage ist wenig besser als nichts – aber unbedingt regelmäßig. Das gilt auch für die Älteren unter uns: Wenn es Ihr Körper zulässt, bewegen Sie sich im Freien! Ihr Körper wird es Ihnen danken! Ein Herbstspaziergang bietet neben möglichen Naturbeobachtungen auch eine Stärkung des Immunsystems. Und keine Ausreden bezüglich der Kälte: Gut eingepackt ertragen wir sie; und wie gut schmeckt danach eine heiße Tasse Tee! Und warum stellen Sie sich nicht einen Ergometer vor den Fernseher? Schauen Sie Ihre Lieblingssendung, und radeln Sie quasi nebenbei überflüssige Kalorien runter!


Wenn alle Stricke und (Hosen-)Nähte reißen …

 

Vieles liegt in unserer eigenen Hand. Doch müssen wir auch ehrlich sagen: Wäre es so einfach, (viel) Gewicht zu verlieren, wären nicht so viele von uns gut gepolstert. Unser moderner Lifestyle trägt maßgeblich dazu bei, dass wir zu viel sitzen und dabei zu viel essen. Vom Büro auf die Couch, von dort ins Bett. Woher die Motivation nehmen, um diesem Teufelskreis aus für uns nachteiligen Gewohnheiten zu entkommen? Mitunter braucht es einen Motivationsschub, der einem die so wichtigen genannten 5 Kilogramm Gewichtsverlust bringt. Mit Medikamentenklassen wie GLP1-Rezeptor-Agonisten wurden bereits Erfolge gezeigt. Unter einem GLP-1-RA kommen Mechanismen zum Tragen, die dauerhaft das Gewicht senken können. Wir sprechen hier erfahrungsgemäß von selten weniger als 5 kg bis hin zu 20 kg! Bedenkt man, dass 9 von 10 Typ-2-Diabetikern übergewichtig sind, ist dieser Effekt für zahlreiche Betroffene von großer Bedeutung. Injektionslösungen mit dem Wirkstoff Liraglutid (auch u.a. bekannt als Victoza®) sind häufig erfolgreiche Ergänzungen der Therapie hinsichtlich Übergewicht und Typ-2-Diabetes bei gleichzeitiger Lebensstilmodifikation. 

 

Sind die ersten Kilogramm gepurzelt, fällt es umso leichter, auch selbst wieder in Bewegung zu kommen. Die Erfolge beflügeln, das Körperbewusstsein wird besser, das Selbstbewusstsein steigt, aber vor allem ist Gewichtsreduktion ein bedeutender Baustein verbesserter Gesundheit. Patienten berichten hier von gesteigerter Lebensfreude, deren Auswirkung auf unsere Gesundheit und Lebenserwartung kaum zu überschätzen ist! Und dies neben einer bewussten Ernährung mit möglicherweise nur einer ergänzenden Injektion pro Tag. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt ohne Scheu darauf an, ob eine entsprechende Anpassung Ihrer Diabetestherapie für Sie Sinn ergeben und ein erster Schritt zu einer nachhaltigen Gewichtsreduktion sein könnte! 

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