• Home
  • Medizin
  • Organtransplantation-Situation in Österreich aufgrund von COVID-19

Organtransplantation-Situation in Österreich aufgrund von COVID-19

4:1 Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit, selbst Bedarf an einer Organtransplantation zu haben, beinahe viermal so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, nach dem eigenen Tod Organspender zu werden.


Im Jahr 2020 wurden in Österreich 672 Organtransplantationen durchgeführt, 52 davon mit Organen von Lebensspenderinnen/-spendern und 620 mit Organen Verstorbener. Im Vergleich zum Jahr davor ist somit die Anzahl der Transplantationen mit Organen Verstorbener um rund sieben Prozent – also deutlich – zurückgegangen (2019 waren es 720). Ein Umstand, der durch eine geringere Anzahl an Nieren- und Herztransplantationen erklärbar ist.


Auch wenn uns das SARS-CoV-2-Virus noch weiter beschäftigen wird, hat die COVID-19-Pandemie gezeigt, wie schnell Fortschritte in der Medizin erzielt werden können. Das führte erfreulicherweise zu einer Verringerung der Letalität auf den Intensivstationen, aber damit auch zu einer geringeren Anzahl postmortaler Organspender. 


Erschwernisse in Bezug auf die erfolgreiche Durchführung von Transplantationen betrafen weitere Ressourcenengpässe sowohl in Bezug auf Intensivbetten als auch personeller Natur und den Umstand, dass ganze Intensivstationen ausschließlich als COVID-19-Stationen betrieben werden mussten. Dazu kamen weitere Herausforderungen durch erforderliche Testungen und weitere Sicherheitsauflagen.


Ein atemloses Jahr 2020 hat gezeigt, wie vulnerabel das etablierte System der Transplantationsmedizin in Krisenzeiten sein kann. Vor allem hat es auch gezeigt, dass das Transplantationswesen von vielen nicht unmittelbar transplantationsspezifischen Bedingungen und Maßnahmen betroffen sein kann, wie z. B. Landeverbote, Grenzschließungen oder erschwerte Transportbedingungen. 


Hinzu kommt, dass Organspende und -transplantation keine elektiven, planbaren Eingriffe, sondern Maßnahmen einer lebensrettenden Notfallversorgung sind, die auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten werden müssen. Potenzielle Organspenden und -transplantationen, die aufgrund von Krisen wie der aktuellen COVID-19-Pandemie nicht durchgeführt werden, führen daher zum Verlust einer wertvollen Ressource.


Umso wichtiger ist daher die Absicherung von Strukturen, die es auch bei Ressourcenknappheit erlauben, Transplantationsmedizin auf hohem Niveau für alle in Österreich lebenden Personen vorzuhalten. Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit, selbst Bedarf an einer Organtransplantation zu haben, ausgehend von den derzeitigen Zahlen, beinahe viermal so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, nach dem eigenen Tod Organspender zu werden.


Excepteur sint occaecat cupidatat non proident, sunt in culpa qui officia deserunt mollit anim id est laborum Ut enim ad minim veniam.

John Doe

culpa qui officia

Auch oft gelesen:

Artikel teilen

Mein Leben plus

Verpassen Sie nichts. Melden Sie sich noch heute zu unserem Newsletter an!