Bangkok – Mit der Diagnose „Diabetes“ müssen viele Menschen in Deutschland leben. Hierzulande sind vor allem Typ-1- und Typ-2-Diabetes bekannt. Der Internationale Diabetesverband (IDF) erweiterte das Spektrum jetzt um den Typ 5.
Über 70 Jahre beobachtet: Diabetesverband klassifiziert Typ-5-Diabetes
In Deutschland überwiegt laut Bundesgesundheitsministerium insbesondere Typ-2-Diabetes, auch als Altersdiabetes bekannt. Typ-1-Diabetes tritt hingegen meist schon im Kindes- oder Jugendalter aufgrund einer beschädigten Bauchspeicheldrüse auf. Daneben wurden nach und nach weitere Formen benannt, jetzt kam Typ-5-Diabetes hinzu. Wie der IDF beim Welt-Diabetes-Kongress in Bangkok mitteilte, handle es sich dabei um die vorher als „Diabetes mellitus in Verbindung mit Mangelernährung“ bekannte Erkrankung.
Mehr als 20 Millionen Menschen weltweit sind von einer neu benannten Diabetes-Form betroffen. Bereits seit über 70 Jahren wird Typ-5-Diabetes beobachtet.
Typ-5-Diabetes ist laut IDF vor allem in Asien und Afrika verbreitet. Rund 20 bis 25 Millionen Menschen sollen daran leiden. „Diese Erkenntnis markiert einen entscheidenden Moment für das Verständnis von Diabetes und der Auswirkungen dieser Krankheit auf schlanke und unterernährte Jugendliche und junge Erwachsene in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen“, heißt es von der IDF. Typ-5-Diabetes soll sich durch einige Unterschiede von den beiden Hauptvarianten abgrenzen. Diabetes-Symptome bleiben oftmals unerkannt – viele wissen nichts von ihrer Erkrankung.
Typ-5-Diabetes unterscheidet sich von anderen Varianten
Typ-5-Diabetes bezeichnet laut IDF einen schweren Insulinmangeldiabetes (SIDD). Dieser ist durch erhöhte Insulinwerte sowie eine schlechte Stoffwechselkontrolle gekennzeichnet. Im Gegensatz zu Typ-2-Diabetes wird Typ 5 durch eine chronische Unterernährung verursacht – vor allem in der Kindheit oder Jugend. Bei Typ-2-Diabetes kann der eigene Körper das selbst produzierte Insulin hingegen nicht verwerten. Typ-1-Diabetes wird durch eine autoimmune Zerstörung insulinproduzierender Zellen ausgelöst.
Wie angenommen wird, soll ein lange bestehender Nährstoffmangel zu einer gestörten Bauchspeicheldrüsenentwicklung führen, wodurch Typ-5-Diabetes ausgelöst wird. Bereits seit 70 Jahren ist Typ-5-Diabetes bekannt, wurde in Diskussionen aber oft übersehen – genau wie erste Hinweise auf Diabetes. Im Gegensatz zu früheren Annahmen leiden Menschen nicht an einer Insulinresistenz, sondern an Insulinmangel.
Die IDF gibt an, dass die Erkrankung möglicherweise mit oralen Medikamenten behandelt werden könne. „Da Typ-5-Diabetes vor allem in ressourcenarmen Regionen auftritt, könnte sich dieser kostengünstige Ansatz in diesen Regionen als wichtig erweisen, die bereits mit der steigenden Zahl von Menschen mit dieser Erkrankung zu kämpfen haben“, heißt es.
Robin Dittrich

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