Weltdiabetestag 2024

"Untersuchungen und Unterweisungen brauchen Zeit – ein Aufwand, der in unserem Gesundheitsverwaltungssystem nur ungenügend darstellbar ist.“

Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching, MBA,

Präsident der ÖDG

Anlässlich des Weltdiabetestages macht die Österreichische Diabetesgesellschaft auf die Versorgungssituation der Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 aufmerksam. Obwohl in Österreich seit Jahrzehnten das Disease-Management-Programm (DMP) „Therapie Aktiv“ etabliert ist, zeigt sich, dass dessen bisheriges Format nicht ausreicht, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Zahlreiche Patient:innen erhalten nicht die notwendige Diabetesschulung und Ernährungsberatung, da diese außerhalb der Spitäler aktuell nicht ausreichend von den Gesundheitskassen refundiert werden. Die ÖDG sieht es als unhaltbar an, dass spezialisierte Schulungsangebote, wie sie im Bereich der Diabetologie essenziell sind, noch immer nicht flächendeckend verfügbar sind und ruft zu einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung des DMP auf. Weiters fordert sie die Einführung einer refundierten zweiten Versorgungsebene für spezialisierte diabetologische Leistungen. Dies ist eine essenzielle Voraussetzung, um Menschen mit Diabetes mellitus eine qualitativ hochwertige und umfassende Versorgung zu gewährleisten.


Die Zahl der Diabetesdiagnosen in Österreich steigt seit Jahren an. Nach Schätzungen könnten bis zum Jahr 2030 mehr als eine Million Menschen in Österreich von der Krankheit betroffen sein. Die Behandlung von Diabetes und seinen Folgekrankheiten verursacht jährlich Kosten in Milliardenhöhe. Investitionen in eine bessere Versorgung könnten langfristig Kosten senken, indem Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenversagen und Fußkomplikationen verhindert werden. Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching, MBA, Präsident der ÖDG, erklärt: „Trotz vieler Fortschritte im Bereich der Diabetestherapie hinkt die Versorgung von Menschen mit Diabetes in Österreich den medizinisch-wissenschaftlichen Möglichkeiten hinterher. Die große Herausforderung ist, dass diese komplexe Erkrankung sowohl Gerätemedizin als auch Gesprächsmedizin erfordert.


Wer zahlt die zweite Ebene?


„Die ÖDG sieht eine zentrale Lösung in der Schaffung einer zweiten Versorgungsebene, die spezialisierte diabetologische Leistungen kassenärztlich refundiert und auf breiter Basis verfügbar macht. Diese sollte unter anderem diätologische Beratungen, intensive Schulungen sowie komplexe Glukosemonitorings umfassen. Heute müssen sich Patient:innen immer sofort an Spezialambulanzen wenden, wenn ihre Erkrankung komplexere Untersuchungen und Beratungen erfordert.


„Die Etablierung einer refundierten zweiten Versorgungsebene ist unerlässlich, um Menschen mit Diabetes mellitus umfassend versorgen zu können“, so Fasching. „Aktuell werden spezialisierte Leistungen entweder privatmedizinisch angeboten oder durch Quersubventionierungen in Facharztpraxen abgedeckt, was keine langfristige Lösung darstellt.“

„Besonders in Hinblick auf die Herausforderungen des Diabetes-Managements und die steigende Nachfrage nach individualisierter Therapie und innovativen Technologien, ist die Einführung einer zweiten Versorgungsebene dringend notwendig. Eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Institutionen ist unerlässlich, um Menschen mit Diabetes eine flächendeckende und hochwertige Betreuung zu sichern.“

Priv.-Doz. Dr. Gersina Rega-Kaun
Erste Sekretärin der ÖDG.

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