Diabetes mellitus ist eine häufige chronische Erkrankung im Kindesalter. In Österreich erkranken jährlich rund 250–300 Kinder und Jugendliche < 15 Jahre, wobei über 90 % einen insulinpflichtigen Typ-1-Diabetes haben. Derzeit sind rund 1.600 schulpflichtige Kinder und Jugendliche an Diabetes mellitus erkrankt. Die Anzahl der Neuerkrankungen, bei immer jüngerem Erkrankungsalter (Kindergarten- und Volksschulalter), ist weiterhin steigend (+3,6 % pro Jahr), sodass künftig mit einer weiteren Zunahme an schulpflichtigen Kindern mit Diabetes zu rechnen ist. Folglich sind immer mehr Schulen und Lehrpersonen in Österreich mit Fragen rund um die Diabetesbetreuung und Diabetesversorgung von Kindern und Jugendlichen in den Schulen konfrontiert.
Problemstellung
Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der Schule oder in einer der Schule angegliederten Betreuungseinrichtung (Ganztagsschulen, schulische Nachmittagsbetreuung, Hort). Im Unterschied zu anderen chronischen Erkrankungen im Kindesalter ist bei der Behandlung von Kindern mit Diabetes ein intensives Management mit häufigen Interventionen pro Tag notwendig. Dieses beinhaltet mehrmals tägliche Insulingaben (via Insulinpen oder Insulinpumpe), mehrfaches Bestimmen der Blutglukosewerte (blutige Messungen aus der Fingerbeere oder durch Glukosesensoren auch während der Schulzeit) sowie das Einhalten einer kohlenhydratberechnenden Kost. Nur so kann eine gute metabolische Kontrolle ohne akute und chronische Komplikationen erreicht werden. Dieses intensive Therapiemanagement entspricht den nationalen und internationalen Behandlungsempfehlungen, um für Kinder und Jugendliche mit Diabetes eine gute Stoffwechseleinstellung, Lebensqualität und Lebenserwartung zu ermöglichen und damit eine Grundvoraussetzung zu schaffen, um eine gelungene schulische Entwicklung des Kindes zu gewährleisten und sicherzustellen.
Schulkinder müssen deshalb ihre Diabetesbehandlung auch während der Aufenthaltszeit in der Schule durchführen. Sie werden dabei jedoch oft alleingelassen. Zudem sind Kinder vom pädagogischen Handeln der jeweiligen Lehrperson abhängig und deren Verständnis der Erkrankung. Das System Schule ist nicht primär auf Erkrankung ausgerichtet, sodass es einer sicheren Abstimmung zwischen den Erfordernissen der Schule und denen des Krankheitsmanagements bedarf. Zum Beispiel erschweren unangekündigte Stundenplanänderungen oder Verlegung/Streichung von Pausen einen verantwortungsvollen Umgang des Kindes mit seiner Krankheit. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass das Diabetesmanagement in Bildungseinrichtungen nicht optimal durchgeführt wird und es immer wieder zu schwerwiegenden Problemsituationen und Nachteilen für die Kinder kommt.
Die Ursachen dafür sind hauptsächlich der bestehende Informationsmangel in der Lehrerschaft zu medizinischen Fakten, Schulbezug und Unterrichtsgestaltung, aber auch fehlende klare Regelungen und entsprechende fehlende Unterstützung für Lehrpersonen.
Das Ziel für Betreuungseinrichtungen muss es sein, eine sichere Umgebung für Kinder und Jugendliche zu schaffen, um zu gewährleisten, dass neben ihrer schulischen Leistung auch die gesundheitlichen Anforderungen in ausreichendem Maße während der Schulzeit sichergestellt sind.
Ein vollständiges Diabetesmanagement an Schulen beinhaltet folgende Aspekte:
1. Glukosemessung
2. Insulinapplikation
3. kohlenhydratberechnende Kost
4. akute Hypoglykämie
5. akute Hyperglykämie
6. eine stundenlang andauernde Hyperglykämie
7. Teilnahme an Schulsport und Sportwoche
Das gesamte Positionspapier ist unter dem Link www.oedg.at/patienten/kinder-mit-diabetes als PDF abrufbar. Die Forderungen der ÖDG unterstreichen die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit diesem sensiblen Thema.

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