Auf Herz und Nieren geprüft!

Ein schlecht eingestellter Diabetes kann im Zusammenspiel mit häufigen Begleiterkrankungen (z. B. Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck) das Risiko für eine Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems massiv erhöhen. Durch den erhöhten Blutzucker kann es zu einer Schädigung der Blutgefäße kommen, was auch Auswirkungen auf das Herz haben kann. Die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) gilt als eine der häufigsten Folgen von Diabetes. Die Verkalkung der Herzkranzgefäße und ein drohender Herzinfarkt sind potenzielle Spätkomplikationen. 


Deswegen sollten Diabetiker ihren Körper und ihre Therapie vorsorglich „auf Herz und Nieren prüfen“. Normnahe Zucker- und Fettstoffwechselwerte sind messbare (Erfolgs-)Faktoren und mit Eigeninitiative und Unterstützung durch das Diabetesteam erreichbar. Die Kombination aus modifiziertem Lifestyle (Gewichtsoptimierung, Verzicht auf das Rauchen etc.) und einer modernen individualisierten Diabetestherapie ermöglicht es unserer „Pumpe“, den Körper länger und besser mit Blut zu versorgen. 


GLP-1-Analoga: eine kardioprotektive Substanzklasse


GLP-1-Analoga können neben den Nieren auch das Herz schützen, wie Studien zeigten. Diesen Benefit teilen sie mit den SGLT2-Hemmern. Die jeweilige Wahl der Wirkstoffklasse bzw. des Wirkstoffes richtet sich individuell nach dem Patienten. 


Kardiovaskuläre Ereignisse sind die häufigste Todesursache bei Diabetikern; eine zusätzliche Nierenerkrankung erhöht das Risiko. So überrascht es nicht, dass aktuelle Leitlinien den Einsatz von Medikamenten mit entsprechendem Benefit in der Zweitlinie nach Metformin (bei Typ-2-Diabetes) präferieren.


Eine hochrangig publizierte Metaanalyse brachte es auf den Punkt: GLP-1-Analoga reduzieren bei Typ-2-Diabetikern mit erhöhtem bzw. etabliertem Risiko die Gefahr für kardiovaskuläre Events. Die Metaanalyse – online publiziert im August 2021 – zeigte, dass die Substanzklasse alle Faktoren des 3-Punkt-MACE (kardiovaskulärer Tod, nichttödlicher Schlaganfall, nichttödlicher Herzinfarkt) positiv beeinflusst. So liegt die MACE-Reduktion bei 14 %. Die Reduktion hinsichtlich eines kardiovaskulären Todes liegt bei 13 %. Das Risiko für Schlaganfälle wird um 17 % gesenkt. Die Analyse brachte weiters eine reduzierte Gesamtmortalität zutage sowie eine Reduktion einschlägig bedingter Krankenhauseinweisungen. Die Effekte kamen im Überblick ohne eine Risikoerhöhung für schwere Unterzuckerungen zustande.


Der kardiovaskuläre Benefit erklärt sich zum Teil durch die gegebene Gewichtsreduktion und die besseren Zuckerwerte an sich. Auch der Blutdruck sank, die Herzfrequenz erhöhte sich allerdings leicht. Weitere Erklärungen befinden sich noch in Diskussion, eine Beeinflussung der atherosklerotischen Vorgänge gehört dazu – gestützt auf die Beobachtung, dass die Risikoreduktion erst nach einem Jahr Therapie sichtbar wurde. Tierexperimente zeigten, dass Semaglutid vor aortischen Plaques (Ablagerungen) schützte bzw. Entzündungen in den Plaques reduzierte, wodurch es zu einer reduzierten Athero-
skleroseentwicklung kam. 


An Nebenwirkungen ergaben sich die klassentypischen GI-Probleme (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), zumeist leicht und passager. Fälle von Retinopathien häuften sich allerdings, ob dies durch die Substanz oder durch die (zu) schnelle Absenkung des Blutzuckers bedingt war, blieb ungeklärt. 


Conclusio 


Die positiven Ergebnisse stehen beispielhaft für die Medikamentenklasse, die über die Substanzen hinweg ähnliche Ergebnisse liefern konnte. Die Folge ist mittlerweile in den Diabetesleitlinien und in der Verschreibungspraxis klar zu sehen. Diskutieren Sie gegebenenfalls mit Ihrem betreuenden Arzt/Diabetesteam, ob eine Adaptierung Ihrer Therapie sinnvoll sein könnte. Bringen Sie aber immer auch Ihre nichtmedikamentösen Möglichkeiten ein!    

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