Der Sommer ist da – und mit ihm die süßeste Zeit des Jahres. Wenn die Tage lang, die Nächte mild und die Ferien voller Möglichkeiten sind, verändert sich nicht nur der Alltag von Familien, sondern auch das, was auf den Tisch kommt. Frisches Obst, Eiscreme, spontane Picknicks oder Frühstück auf dem Balkon: Die warme Jahreszeit lädt dazu ein, kulinarisch zu genießen. Für Kinder und Jugendliche mit Diabetes stellt der Sommer aber auch eine besondere Herausforderung dar. Denn mit der erhöhten Aktivität und der oft unregelmäßigeren Ernährung im Urlaub verändert sich auch das Blutzuckermanagement.
Umso schöner ist es, dass die Natur genau zur rechten Zeit eine Auswahl an Früchten bietet, die nicht nur hervorragend schmecken, sondern auch gesundheitlich ideal geeignet sind – allen voran die Beeren. Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Johannisbeeren gelten als wahre Kraftpakete: Sie enthalten wenig natürlichen Zucker, sind ballaststoffreich und versorgen den Körper mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Gerade für junge Menschen mit Diabetes sind sie daher ein echter Glücksfall – und in der Beerenzeit ein Genuss, der kaum Einschränkungen erfordert.
Gesund naschen – ganz ohne Reue
Beeren haben gegenüber vielen anderen Obstsorten einen entscheidenden Vorteil: Ihr niedriger glykämischer Index sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr nur langsam ansteigt. Das macht sie nicht nur sicher, sondern auch ideal für kleine Zwischenmahlzeiten oder als Ergänzung zu Frühstück und Abendbrot. Besonders günstig wirken sie, wenn sie gemeinsam mit eiweißreichen Lebensmitteln wie Naturjoghurt, Quark oder auch Hüttenkäse gegessen werden. Die Kombination aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Ballaststoffen sorgt für eine längere Sättigung und hilft dabei, Blutzuckerspitzen zu vermeiden.
Viele Familien berichten, dass gerade in der Ferienzeit die Essensstruktur lockerer wird. Mahlzeiten finden später statt, es gibt mehr Snacks unterwegs, manchmal fällt sogar ein Mittagessen aus oder wird durch ein Eis ersetzt. Das ist völlig normal – und Teil eines entspannten Urlaubs. Dennoch ist es hilfreich, bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes gewisse Grundstrukturen beizubehalten. Ein bewusster Umgang mit dem Obstkonsum kann hier eine einfache, aber wirkungsvolle Unterstützung sein.
Eine Handvoll reicht – Portionen clever planen
Auch wenn Beeren zu den besonders günstigen Obstsorten für Menschen mit Diabetes gehören, gilt: Die Menge macht den Unterschied. Eine Portion Obst pro Mahlzeit – das entspricht bei Kindern und Jugendlichen etwa einer Handvoll – ist ein guter Richtwert. Zwei solcher Portionen über den Tag verteilt sind in der Regel unproblematisch und liefern zusätzlich zur Hauptnahrung viele wertvolle Nährstoffe. Wichtig ist dabei vor allem die Frische: Obst direkt vom Markt oder Hofladen enthält meist deutlich mehr Vitamine als verarbeitete Produkte. Industriell hergestellte Fruchtzubereitungen oder gesüßte Joghurts mit Fruchtanteil sollten dagegen mit Vorsicht betrachtet werden – hier steckt oft sehr viel mehr Zucker drin, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Ebenfalls problematisch sind Obstsorten mit hohem Fruchtzuckergehalt wie Bananen, Mangos oder Weintrauben – diese sollten nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Ganz besonders gilt das für Trockenfrüchte: Durch den Wasserentzug ist ihr Zuckergehalt stark konzentriert, was zu raschen Blutzuckerschwankungen führen kann. Als gelegentlicher Snack sind sie okay – aber sie sollten nicht zur täglichen Ernährung gehören.
Urlaub mit Struktur und Flexibilität
Viele Eltern fragen sich, wie sie im Urlaub für Ausgewogenheit sorgen können, ohne ständig kontrollieren oder verbieten zu müssen. Die Antwort liegt oft in der Planung kleiner Rituale: ein gemeinsames Frühstück mit frischen Beeren, ein Snack für unterwegs, der vorbereitet mitgenommen wird, oder ein festes Getränk bei jeder Mahlzeit – das schafft Sicherheit und entlastet den Alltag. Auch Kinder und Jugendliche profitieren davon, wenn sie früh in Entscheidungen eingebunden werden. Wer selbst mitentscheiden darf, welche Früchte eingekauft und wie sie zubereitet werden, entwickelt ein stärkeres Bewusstsein für Ernährung – und übernimmt gleichzeitig Verantwortung für den eigenen Körper.
Dass eine ausgewogene, pflanzenreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse nicht nur den Alltag erleichtert, sondern langfristig auch die Gesundheit schützt, zeigen wissenschaftliche Studien. Eine der bedeutendsten in diesem Zusammenhang ist die sogenannte EPIC-InterAct-Studie. In dieser Untersuchung wurde der Zusammenhang zwischen dem Konsum von Obst und Gemüse und dem Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, bei über 22.000 Menschen untersucht. Das Ergebnis: Personen, die regelmäßig vitaminreiche, pflanzliche Lebensmittel zu sich nahmen, erkrankten deutlich seltener an Diabetes als jene, die unter der empfohlenen Menge von fünf Portionen täglich blieben.
Auch wenn sich diese Ergebnisse in erster Linie auf Typ-2-Diabetes beziehen, lassen sich wichtige Rückschlüsse für die allgemeine Gesundheitsprävention ziehen – insbesondere bei jungen Menschen, deren Lebensstil sich gerade erst ausprägt. Eine Ernährung, die schon früh auf Ausgewogenheit und Qualität achtet, schafft ein stabiles Fundament für die Zukunft – auch bei chronischen Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes.
Gesund genießen – ein Lebensgefühl
Letztlich zeigt sich gerade im Sommer: Gesunde Ernährung muss kein Verzicht sein. Im Gegenteil – sie kann genussvoll, bunt und voller Lebensfreude sein. Beeren symbolisieren das auf besonders schöne Weise: Sie sind süß, aber nicht zu süß, erfrischend, leicht und dabei voller guter Inhaltsstoffe. Für Kinder und Jugendliche mit Diabetes sind sie deshalb nicht nur eine gute Wahl – sie sind ein echtes Highlight auf dem Teller. Und wenn beim Naschen dann noch das Wissen mitspielt, sich selbst und dem eigenen Körper etwas Gutes zu tun, schmeckt es gleich doppelt so gut.

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