Diabetes und Demenz

Treten die Diagnosen Diabetes und Demenz gemeinsam auf, stellt dies Betroffene und Angehörige oft vor gewaltige Herausforderungen. Alltagsnahe Tipps helfen, sie besser zu bewältigen. In manchen Fällen ist die punktuelle Unterstützung professioneller Pflegedienste sinnvoll. 


Rund 800.000 Menschen in Österreich leiden an Diabetes. Bis zum Jahr 2045 werden es Schätzungen zufolge mehr als eine Million sein. Grund dafür ist zum einen die steigende Anzahl adipöser Menschen. Zum anderen werden wir immer älter, wobei mit zunehmendem Alter das Risiko chronischer Erkrankung wie eben Diabetes zunimmt. Das führt auch dazu, dass immer mehr Menschen an einer Multimorbidität, also am gleichzeitigen Auftreten verschiedener Krankheiten leiden. Treten Diabetes und eine demenzielle Erkrankung gleichzeitig auf, stellt dies Betroffene – und mit ihnen ihre Angehörigen – vor ein schier unlösbares Problem. Insbesondere wenn die Betroffenen, wie viele ältere und betagte Österreicherinnen und Österreicher, allein zu Hause in ihren eigenen vier Wänden leben. Bei diesen Menschen führt die demenzielle Erkrankung oft dazu, dass sie Mahlzeiten und Medikamente nicht oder nur unregelmäßig einnehmen oder sich falsch ernähren – was für Diabetiker und Diabetikerinnen schnell (lebens)bedrohlich werden kann: Nehmen sie ihre oralen Antidiabetika nicht regelmäßig ein, vergessen sie auf Mahlzeiten, oder nehmen sie zuckerhaltige Lebensmittel zu sich, entsteht eine Hypo- bzw. Hyperglykämie. Dies kann im schlimmsten Fall zu einem diabetischen Koma führen. Die Sorge der Angehörigen, dass Komplikationen entstehen, welche die Betroffenen selbst nicht oder erst spät erkennen, ist deshalb – berechtigterweise – oft sehr groß. Was also tun bei der Diagnose Diabetes plus Demenz? 


Praxistipps für Angehörige 


  • Bei beginnender Demenz kann es helfen, wenn Sie dem/der Betroffenen zu gewissen Zeiten Wecker stellen oder Erinnerungsnotizen einrichten, um sie/ihn dabei zu unterstützen, regelmäßig zu essen und Medikamente rechtzeitig und regelmäßig einzunehmen. 

  • Bieten Sie Ihrer/Ihrem Angehörigen mehrmals am Tag eher kleine Essensportionen an. So ist es eher möglich, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten bzw. ein rasches Abfallen oder Ansteigen zu verhindern. 

  • Zur Sicherheit können Sie an Orten, die der/dem Betroffenen vertraut sind, Apfelsaft, Orangensaft oder auch Traubenzucker bereitstellen: im Wohnzimmer zum Beispiel, in einem Vorraum oder auch am Nachttisch. 

  • In der Praxis erweist es sich oft als hilfreich, Betroffene bei ihren Einkäufen zu begleiten. So können Sie sicherstellen, dass im besten Falle zuckerfreie oder, wenn diese nicht akzeptiert werden, zumindest zuckerreduzierte Nahrungsmittel im Einkaufskorb landen. 

  • Eine weitere Möglichkeit könnte sein, über einen Verein oder eine Organisation einen Menüservice (Essen auf Rädern) einzurichten. Viele von ihnen haben Diabeteskost, die ausgewogen, nahrhaft und speziell für Diabetiker und Diabetikerinnen geeignet ist, im Angebot. 

  • Animieren Sie die Betroffene /den  Betroffenen zu regelmäßiger Bewegung: Spaziergänge oder bei schlechtem Wetter das „Radln“ am Hometrainer sind nicht nur für die Durchblutung förderlich. Sie können übergewichtigen Diabetikern und Diabetikerinnen helfen, ihr Gewicht zu halten oder zu reduzieren. 

  • Ebenso sind regelmäßige Kontrollen bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sinnvoll. Begleiten Sie ihre Angehörigen am besten zu diesen Terminen. So können Sie sicherstellen, dass keine Informationen verloren gehen. 


Wenn es allein nicht (mehr) geht


Wenn es trotz dieser unterstützenden Maßnahmen nicht gelingt, die Blutzuckerwerte der Betroffenen im Rahmen zu halten, wäre zu überlegen, Unterstützung mobiler Pflegefachkräfte in Anspruch zu nehmen: zur Blutzuckerkontrolle, zur Medikamentenabgabe oder Verabreichung von Insulins sowie zur Essensbereitstellung. So können gefährliche Hypo- oder Hyperglykämien eher vermieden werden. In diesem Rahmen kann auch regelmäßig eine „Fußkontrolle“ stattfinden, um einer Polyneuropathie, damit verbundenem verminderten Schmerzempfinden sowie Hautschädigungen vorzubeugen, die nicht selten zu chronischen und schlecht heilenden Wunden führen. 

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