MEHR ALS VERGESSLICH
Es ist Mitten im Sommer, ein brütend heißer Tag. Ludwig zieht Wintermantel, Haube und Schal über und verlässt das Haus. Ein wunderlicher Mann? Ein Kauz? Ein Exzentriker? Nein. Ludwig ist dement.
Demenz hat viele Gesichter: Betroffene können die Uhr nicht mehr lesen, bringen die Wochentage durcheinander, und es ist ihnen ein Rätsel, wie das Telefon funktioniert. Sie haben Mühe, Gesprächen zu folgen, und finden selbst oft nicht das richtige Wort. Die räumliche Orientierung ist für sie schwierig, und Probleme zu lösen kann sie schnell überfordern. Vielen fällt es schwer, sich selbständig an- und auszuziehen und Kleider zu wählen, die zu Anlass, Wetter und Jahreszeit passen. So wie Ludwig.
Vergesslich oder dement?
Wenn Sie an sich selbst oder jemand anderem feststellen, dass die geistigen Fähigkeiten nachlassen, handelt es sich dabei nicht unbedingt um Demenz. Denn, je älter wir werden, desto mehr nimmt die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns ab. Das ist ganz natürlich. Anders ist es, wenn Ereignisse, wie sie eingangs beschrieben sind, öfter und über längere Zeit auftreten. Das kann, wie in Ludwigs Fall, auf eine Demenz hinweisen.
Demenz: Was ist das eigentlich?
Das Wort „Demenz“ beschreibt keine Krankheit an sich. Er beschreibt verschiedene Symptome, die gehäuft und zudem gleichzeitig auftreten. Sie werden von mehr als hundert verschiedenen demenzverursachenden Krankheiten ausgelöst. Einige davon, die chronischen und fortschreitenden Erkrankungen des Gehirns, sind zurzeit nicht heilbar. Dazu gehört die Alzheimer-Demenz. Es gibt jedoch auch andere Ursachen, die zu sehr ähnlichen Symptomen führen. Stoffwechselerkrankungen etwa, ein Mangel an Vitaminen oder eine Depression. Wenn ältere Menschen zu wenig trinken, führt dies ebenfalls zu Verwirrtheitszuständen. Treten demenzielle Symptome auf, ist es deshalb ratsam, eine Ärztin/einen Arzt aufzusuchen: Eine genaue Diagnose hilft, herauszufinden, ob eine Erkrankung des Gehirns besteht oder ob die Symptome auf andere Ursachen zurückzuführen sind. Auf dieser Basis kann die richtige Behandlung eingeleitet werden.
Demenz behandeln: Wie geht das?
Leider können viele von den Krankheiten, die Demenz verursachen, nicht geheilt werden. Die Kombination von Medikamenten mit einer nichtmedikamentösen Behandlung kann den Krankheitsverlauf aber positiv beeinflussen: Die Krankheit schreitet dann langsamer voran, und die geistigen Fähigkeiten bleiben länger erhalten. Bei der nichtmedikamentösen Behandlung kann es sich um Musik- oder Kunsttherapie, Gedächtnistraining, Bewegung und vieles mehr handeln. Wichtig ist, dass die Aktivität den Vorlieben der/des Betroffenen entspricht. Ludwig zum Beispiel ließ sich für eine Kochtherapie begeistern. Nichtmedikamentöse Behandlungen helfen nicht nur, die geistige Leistungsfähigkeit möglichst lange aufrechtzuerhalten. Sie stärken zudem das seelische Wohlbefinden sowie das Selbstwertgefühl der Betroffenen.
Angehörige müssen nicht alles allein schaffen
Menschen mit Demenz zu betreuen braucht Zeit und sehr viel Kraft. Kommen Haushalt, Besorgungen und mehr dazu, kann das für Angehörige zu viel werden. Dann ist es gut zu wissen: Sie sind nicht allein! Die mobile Pflege und Betreuung kann Angehörige entlasten, die sich um Menschen mit Demenz kümmern.
Sie möchten sich einmal die Woche für ein paar Stunden eine Auszeit nehmen? In vielen Bundesländern gibt es eine mehrstündige Alltagsbegleitung: Geschultes Personal betreut Ihre/n Angehörige/n mehrere Stunden bei ihr/ihm zu Hause. So können Sie in Ruhe Ihren Terminen, Besuchen oder Amtswegen nachgehen.
Sie unterstützen Ihre/n Angehörige/n beim Aufstehen, Anziehen, Essen, vielem mehr und passen fast rund um die Uhr auf, dass kein Unglück geschieht? Ihr Alltag ist so ausgefüllt, dass Ihre Zeit nirgends hinreicht und sich Ihre Kräfte erschöpfen? Eine Heimhilfe entlastet Sie, indem sie der/m Angehörigen bei den alltäglichen Verrichtungen hilft und Hausarbeiten, Einkäufe oder wichtige Erledigungen für Sie übernimmt. Pflegefachkräfte können Aufgaben wie den Verbandwechsel, Injektionen oder aufwändige Körperpflege übernehmen. Und diplomierte Pflegepersonen zeigen Ihnen, wie Sie den Haushalt so anpassen, dass Risiken minimiert und die Betreuung einfacher wird. Und sie informieren Sie über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten.
Ihre Angehörige/Ihr Angehörige braucht die ständige Anwesenheit einer Person? Dann kann eine zertifizierte 24-Stunden-Betreuung eine geeignete Unterstützung sein: Personenbetreuer/innen wohnen im gleichen Haushalt mit der/m Betroffenen und übernehmen die erforderlichen Betreuungsaufgaben. Die 24-Stunden-Betreuung gibt es auch als Kurzzeitlösung. So können Sie auch einmal „Urlaub von der Pflege“ nehmen.
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John Doe
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