Sommer, Sonne, Ferienzeit!

Der erste Urlaub allein ohne Eltern, ohne Kontrollen, ohne lästiges „Wie hoch ist dein Blutzucker, hast du dich schon um dein Insulin gekümmert?“, dafür mit Selbstbestimmung und Freiheit. Was wünscht man sich mehr?

 

Es ist schon ein wenig beängstigend und gleichzeitig so reizvoll, ohne gewohnten Rückhalt in die Welt zu starten, mit ein paar Freunden im Schlepptau und dem Rucksack mit den wichtigsten Dingen.

 

Apropos, was brauche ich nochmal alles mit? Meine Eltern haben sich sonst immer darum gekümmert … Pen, Insulinnadeln und meinen Sensor, vielleicht sollte ich noch einen 2. oder 3. mitnehmen, falls einer ausfällt, ist ja auch schon mal passiert.

 

Hmmm, da war ja noch mehr ... Ah ja, das Messgerät mit Streifen und Stichhilfe. Habe ich noch genug, oder sollte ich mir noch welche verschreiben lassen? Okay, alles da, und eine kleine Thermoskanne für das Insulin, wer weiß, wie heiß es im Zelt werden kann. Ich glaube, ich mache eine 2. kleine Tasche, die ich einem Freund gebe, falls ich meine Sachen verliere oder was weiß ich, was passiert. Wenn der Urlaub dadurch vorbei wäre … ich will gar nicht daran denken.

 

Ein Bekannter hat uns mal den Tipp gegeben, für den Urlaub Einweg-Pens mitzunehmen, eigentlich eine gute Idee ...

 

So, jetzt kann es losgehen.

 

Ich kann mich noch gut an die letzten Jahre erinnern, ich sollte mit meinem Insulin ein wenig aufpassen. Die Pizza in Italien hatte irgendwie immer weniger Kohlenhydrate als bei unserem Italiener ums Eck. Ich glaube, die machen die ein wenig anders. Letztes Jahr in Griechenland mit Mama und Papa glaubte ich schon fast, ich hätte eine spontane Heilung von meinem Diabetes. Ich bin von einem Hypo in den nächsten geschlittert, bis ich meinen Langzeitzucker angepasst hatte. Bis es wieder gepasst hatte, war der Urlaub schon fast wieder vorbei, und dann kommt man heim, und alles ist wieder beim Alten.

Ahh, noch ein paar Overpatches für den Sensor wären gut, es werden noch ein paar Kinesiotapes dazu eingepackt, da kann ich mir wenigstens die Farben aussuchen, und während des Schwimmens taucht nicht der Sensor neben mir auf wie einmal im Wasserpark.

 

Kaum hatte ich meinen Rekord bei der extra langen Wasserrutsche geknackt und bin aus dem Wasser aufgetaucht, schwamm neben mir ein CGM-System. Ich dachte nur: „Schau, noch ein Diabetiker hier, derjenige hat aber echt ein Pech gehabt!“, bis mein Blick auf meinen Arm fiel und ich dabei bemerkte, dass ich derjenige war.

 

Irgendwie faszinierend, an was man so alles denken muss. Mein Diabetologe hat einmal gemeint, ein Diabetiker habe 200 bis 300 Entscheidungen am Tag mehr. Haha, da war aber sicher die Urlaubsplanung noch nicht dabei.

 

Doch irgendetwas fehlt noch bei meiner Planung: der Traubenzucker, auch wenn ich das Zeug nicht mehr sehen kann, aber ein paar sollten schon mit sein, oder lieber die kleine Gummibären-Packungen, Saft wäre auch noch fein …

 

Jetzt ist aber Schluss: Alles, was ich brauche, und wahrscheinlich noch viel mehr, wurde eingepackt, verstaut und in verschiedene Taschen aufgeteilt. Doch besser, ich bringe was zurück, als ich habe zu wenig mit. So kann mein Urlaub auf jeden Fall losgehen. Party, Sonne und keine Eltern, doch im Notfall werde ich sicher überall was kaufen, mir was schicken lassen oder, wenn ich nicht mehr weiterwissen sollte, bei den Eltern anrufen können. Ich glaube, das ist ein guter Plan.

 

Auf ins Abenteuer!

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John Doe

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